Prachtfinken



























































































Prachtfinken  
  • Gouldamadine
  • Japanisches Mövchen
  • Reisfink
  • Spitzschwanzamadine
  • Zebrafink
  • Zeresamadine

Gouldamadine
Chloebia gouldiae (Gould, 1844)
         
Beschreibung
Größe                        etwa 15 cm
 
Die Geschlechter der Alttiere sind gut zu unterscheiden. Die Gouldamadine kommt in drei Kopffarben: rot, schwarz und gelb vor. Hinterkopf, über Rücken bis Flügeldecken: grün, Bürzel- und Schwanzgefieder ist hellblau, Brustgefieder lila, Bauch und Flanken gelb, Schwanzfedern schwarz, hinteres Kopfgefieder ist leuchtend hellblau, seitlich schwarz abgegrenzt Bauchgefieder abgegrenzt durch orangefarbene Federn, Beine: gelblich bis fleischfarben.

Die Henne ist in der Regel matter in allen Farben.
 
Es kommen auch in den wilden Populationen schwarz-, rot- und gelbköpfige Varianten vor. Schwarzköpfige Gouldamadinen sind die in der freien Natur am häufigsten zu beobachtenden Vögel. Schwarzköpfige Vögel mit roter Schnabelspitze sind dabei in Bezug auf die Kopffärbung reinerbig. Schwarzköpfige Vögel mit gelber Schnabelspitze sind genetisch gelbköpfig. Bei ihnen überlagert das schwarze Melanin jedoch das Gelb der Kopfmaske. Gelbköpfige Vögel sind nur sehr selten in freier Natur zu beobachten. Geschätzt wird, dass nur ein gelbköpfiger Vogel auf 3.000 schwarz- und rotköpfige kommt. Gelbköpfigkeit ist auf eine Verlustmutation zurückzuführen. Vögel mit dieser Kopffärbung sind nicht in der Lage, gelbe Karotinoide in rote Gefiederfarbstoffe umzuwandeln. Das Merkmal wird dominant-rezessiv vererbt.
 
Bei rot- und gelbköpfigen Vögel setzt ein schwarzes Band rund um den Hinterkopf die Kopffärbung vom übrigen Gefieder ab. Bei allen Farbvarianten zeigt sich an Hinterkopf und Kehle außerdem ein hellblaues Band, dass allmählich in das grüne Rückengefieder übergeht. Das Gefieder der Flügeldecken ist bei Gouldamadinen ebenfalls grün gefärbt. Auffällig ist die lilafarbene Brust, die scharf gegen den gelb gefiederten Bauch abgesetzt ist. Dieser hellt sich in Richtung Schwanz fast bis zu einem Weiß auf. Der Bürzel sowie die obere Schwanzdecke ist hellblau. Hellblau ist auch der Lidring, der die dunkelbraunen Augen umgibt. Schnabel und Füße sind hornfarben.
 
Die Nestlinge sind nach dem Schlupf aus dem Ei von heller, fleischfarbener Färbung und völlig unbefiedert. Sie besitzen eine auffällige Rachenzeichnung: in den Schnabelwinkeln je zwei blaue und eine gelbe Papille. Bei aufgerissenem Schnabel sind fünf schwarze Punkte auf dem Rachen, zwei auf der Zunge, zwei im Innern der Oberschnabelspitze und eine hufeisenförmige Zeichnung im Innern des Unterschnabels zu erkennen.
 
Jungvögel sind bis zu ihrer Mauser ins Erwachsenenkleid deutlich weniger farbenprächtig gezeichnet. Der Kopf und die Körperoberseite ist von einem hellen Graugrün. Die Oberseite des Schnabels ist schwarz, während der Unterschnabel in der Mitte etwas rötlich oder gelblich gefärbt sind.
 
Verbreitung
Die Gouldamadinen sind in Australien beheimatet. Sie bewohnen hauptsächlich den nördlichen Teil Australiens, bis runter zum 19. Breitengrad und an der Nordwestküste bis zur nordöstlicher Küste. Lediglich die mit Regenwald bewachsene Cape York-Region wird von ihnen nicht besiedelt.
 
Verhalten
Gouldamadinen sind Schwarmvögel, die durch ständiges leises sit-Rufen sich der Nähe ihrer Artgenossen versichern. Dieser Ruf erklingt auch während des Fluges, ist aber meist so leise, dass er für Menschen nur zu vernehmen ist, wenn er sich in unmittelbarer Nähe der Vögelbefindet. Der Ruf wird schärfer und verändert sich zu einem zitt-zitt, wenn sich ein einzelner Vogel etwas weiter weg vom Schwarm oder dem Partner aufhält. Sind die übrigen Schwarmmitglieder oder der Partner nicht sichtbar, wird aus dem zitt-zitt ein lautes und weit tragendes zrüie-iet.
 
Der Gesang der Gouldamadine wird als leises, teils perlendes, wisperndes und schleifendes Zwitschern beschrieben. Wird er als Balzgesang an ein Weibchen gerichtet, dann wird er meistens mit dem Nestlockruf zrüit eingeleitet. Die Hähne der Gouldamadinen beginnen sehr früh damit, den Balzgesang einzuüben. Dies ist eine der Möglichkeiten, das Geschlecht der Jungvögel zu bestimmen. Bei solchen Übungsgesängen fehlt allerdings das zrüit am Anfang des Gesangs.
 
Nestlinge und flügge Jungvögel betteln ihre Elternvögel mit einem sehr schnellen wiwiwiwi um Futter an. Bei den Warnrufen lassen sich zwei unterschiedliche Ruftypen unterscheiden. Mit dem Doppelruf sett-sett warnen Gouldamadinen ihre Artgenossen vor Gefahren. Mit einem scharfen djit warnen Gouldamadinen vor allem die Jungvögel, die sich auf diesen Ruf hin still in einem Versteck verhalten.
 
Haltung
In einer Voliere. Zur Zucht ist allerdings eine paarweise Haltung besser, um Störungen zu vermeiden.
 
Schlafnester anbieten.
 
Die Temperaturen sollten nicht unter 18 Grad Celsius fallen, da Gouldamadinen sehr wärmebedürftig sind. Für die Zucht sind 22-24 Grad empfehlenswert. Luftfeuchtigkeit 55-70%.
 
Ernährung
Als Basisfutter ausgewogenes Exotenmischfutter während der Ruhephase. Zur Zucht sollte ein spezielles Amadinenfutter, vor und während der Aufzucht der Jungen zusätzlich Eifutter angeboten werden.
 
Getreidearten (Reis, Hafer, Gerste, Hirsearten), samentragende Grünpflanzen (zum Beispiel Wegerich, Vogelmiere, Nachtkerze, Löwenzahn, Hirtentäschelkraut, Sauerampfer, Weidelgras, Rispengras). Dazu Äpfel, Orangen und auch Weintrauben anbieten.
 
Zucht
Nisthilfen           Bastkörbchen, halboffene Nistkästen, Wellensittichkästen
Nistmaterial       Kokosfasern
Gelege              6 Eier
Brutdauer         14 bis 16 Tage, von beiden Altvögeln bebrütet
Nestlingsdauer etwa 21 Tage
Fütterung          Altvögel, ältere Geschwister

Lebenserwartung
Im Durchschnitt sieben bis zehn Jahre.


Japanisches Mövchen
Lonchura striata forma domestica
  
Bei den Japanischen Mövchen handelt es sich ausschließlich um einen domestizierten Vogel ohne eine Wildform. Als Stammtier fungierte das Spitzschwanz-Bronzemännchen (Lonchura striata) aus China als Stammtier (DNA-Analyse an Museumsbälgen). Die Zucht begann im 15. oder 16. Jahrhundert in China, erst 1705 in Japan. Der Zoo in London erhielt die ersten Vögel 1860 aus Japan – damit erklärt sich der eigentlich falsche Name.

In Japan sollen über 40 Farbvarianten gezüchtet worden sein. Ab 1950 entstanden durch Kreuzung von verschiedenen Bronzemännchen und Nonnenarten die einfarbigen Mövchen.

Verhalten
Die Geschlechter sind untereinander verträglich, es gibt kein Revierverhalten. Die Geschlechter sind rein äußerlich nicht zu unterschieden. Ein untrügliches Merkmal ist der Gesang des Männchens. Aber auch die Lockrufe der beiden Geschlechter sind verschieden. Mövchen sind relativ leise Tiere, selbst der Gesang des Hahns ist nicht laut. Diese Prachtfinken sind sehr friedliche Tiere, die dicht aneinandergekuschelt schlafen und dabei oft die Füßchen ineinander verhaken.

Haltung   
Niemals Einzelhaltung!!!

Die Mövchen schlafen gerne in geschlossenen Nestern, die mit Kokosfasern, Heu ausgepolstert werden. Die Vögel sind sehr empfindlich gegen Zugluft.  

Beschreibung
Größe                        etwa 13 cm

Ernährung
Futter: Exotenmischung, halbreifes Getreide wie Dinkel, Weizen, Hirse, Keimfutter, Grassamen, Vogelmiere, ungespritztes Obst, Kräuter, Löwenzahn und Eifutter (in der Brutzeit und während der Mauser).
   
Zucht
Brut nur sinnvoll in Paarhaltung, weil alle Tiere im gleichen Nest brüten wollen, was zur Beschädigung der Eier führt.

Nisthilfen              bevorzugt geschlossene Kästen oder Körbe
Gelege                 4 bis 7 Eier
Brutdauer             12-14 Tage, tagsüber wechseln sich die Altvögel ab,
                             nachts brütet nur die Henne
Nestlingsdauer     12 Tage, von beiden Altvögeln gefüttert
Selbständig           mit 21 Tagen
Geschlechtsreife   5 bis 6 Monate

Mehr als zwei bis drei Bruten pro Jahr sollte man den Tieren nicht zumuten.
Japanische Mövchen werden gerne als Ammen für die Aufzucht von heiklen Vögeln benutzt. Sie brüten zuverlässig und ziehen die Jungen vorbildlich auf. Selbst fremde, flügge Vögel werden mitgefüttert. Ältere Jungvögel beteiligen sich sogar an der Fütterung der jungen Geschwister. Doch sollte die Ammenzucht eine Ausnahme sein und nur im Notfall gemacht werden. Solch aufgezogene Jungvögel sind fehlgeprägt.
 
Lebenserwartung
Im Durchschnitt sieben bis zwölf Jahre.


Reisfink
Padda oryzivora (Linnaeus, 1758)
              
Der Reisfink wird auch Reisamadine genannt. Seine englische Bezeichung "Java Finch" verweist auf sein ursprüngliches Herkunftsgebiet.

Beschreibung
Größe                        etwa 14 cm

Oberseite und Brust blaugrau, Kopf und Kinn, Bürzel und Schwanz Schwarz. Bauch meist Rötlichbraun, Unterschwanzdecken weiß. Großer weißer Wangenfleck. Rosaroter starker Schnabel mit weißlichen Schneiden und Spitze. Hellrote Lidringe, rosarote Füße. Das Gefieder des Reisfinken ist an der Körperoberseite und der Brust blaugrau. Die Kopfoberseite sowie der oberste Teil der Kehle sind schwarz; auffällig sind die großen weißen Wangenflecken und der sehr starke Schnabel. Der Schnabel ist zweifarbig. Schnabeloberseite und -unterseite sind kräftig rot, während die Schnabelscheiden von hellerer Farbe sind und die Schnabelspitze weißlich ist. Die Augen sind braun und von einem hellroten Ring umgeben.

Weibchen sind etwas blasser gefärbt, Schnabel ist meist etwas kleiner. Nur der Hahn singt. Jungvögel sind graubraun und haben einen schwarzen Schnabel. Es werden verschiedene Farbmutationen gezüchtet.

Verbreitung
Ursprünglich kam der Reisfink nur auf Java und Bali vor. Heute hat er ein relativ großes Verbreitungsgebiet: Taiwan bis ins südliche Vietnam, Sumatra, Malaysia, Borneo, Molukken, Timor-Inseln und mittleres China. In freier Natur lebt er im lichtem Wald mit Grasflächen, an Dorfrändern, entlang von Wegen, Feldrändern, Gebüschen sowie in Reisanbaugebieten. Die Reisfinken leben in kleineren Schwärmen und brüten in Kolonien. Die Nester werden in Palmquirle, Baumhöhlen und unter Hausdächern gebaut.
 
Reisfinken ernähren sich von Grassamen und Getreide und werden dadurch mitunter zum Schädling. Sie fallen zur Reifezeit von Getreide, insbesondere von Reis und Mais, in großen Schwärmen in die Felder ein und fressen dort gezielt die Körner aus den Rispen.

Reisfinken werden seit Ende des 18. Jahrhunderts in Japan und China gezüchtet.
 
Verhalten
Der Reisfink ist in der Regel friedlich, jedoch sollte man ihn nicht mit kleineren Prachtfinken vergesellschaften. Kann mit friedlichen Sittichen und Täubchen zusammen gesetzt werden. Reisfinken baden sehr gerne.

Sie vertragen keinen Frost!
 
Zucht
Eine Bepflanzung ist zu empfehlen.
 
Große Nistkästen (zum Beispiel Wellensittichnistkästen) werden gerne angenommen.
 
Gelege                 4 bis 7 Eier
Brutdauer            13-14 Tage, beide Altvögel abwechselnd brütend
Nestlingsdauer    12 Tage, von beiden Altvögeln gefüttert
Selbstständig       mit 22 Tagen
Geschlechtsreife  5 bis 6 Monate       

Lebenserwartung
Im Durchschnitt sieben bis zehn Jahre.


Spitzschwanzamadine
Poephila acuticauda (Gould, 1840)

Die Spitzschwanzamadine, auch Spitzschwanz-Gürtelgrasfink genannt, gelangte 1897 durch Chr. Hagenbeck erstmals nach Deutschland.

Beschreibung
Größe                        etwa 17 cm

Die Schnabelfarbe ist je nach Unterart korallrot oder kräftig tiefgelb. Das Kopfgefieder ist bis zum Nacken und Hals zart blaugrau. Der Bürzel, die Ober- und Unterschwanzdecken sind reinweiß, am After leicht ockerfarben. Die Oberseite und der Rücken sind pastellbraun, die äußeren Handschwingen mit weißen Säumen. Die Unterseite und die Brust erscheinen in rosenholzfarbenem Braunton. Das schwarze Schwanzgefieder ist lanzettförmig, dessen beide mittleren Federn haardünn sind und als lange Spieße auslaufen. Zügel, Flankenband und Kehllatz sind samtig schwarz. Der Kehllatz ist beim Männchen herzförmig. Ein tropfenförmiger Kehllatz, kürzere Spieße, ein schmaleres Flankenband und eine weniger intensive Schnabelfarbe beim Weibchen, sind Merkmale zur Unterscheidung der Geschlechter.

Die gelbschnäblige Spitzschwanzamadine entspricht der Beschreibung der rotschnäbligen Unterart ist jedoch im Ganzen etwas matter in der Gefiederfarbe.
Jungvögel sind nach dem Ausfliegen schmutzig braun mit düster grauem Kopfgefieder. Schnabel- und Beinfarbe ist schwarz. Der samtig schwarze Kehllatz und das Flankenband sind bereits vorhanden.

Verbreitung
Spitzschwanzamadinen bewohnen Eukalyptuswälder, Savannen und Steppen Australiens und halten sich dabei stets nicht allzu weit von Wasserstellen auf. Sie leben in Nordwestaustralien sowie im nördlichen Nord-Territorium sowie den Nordwesten von Queensland. Sie profitieren in ihrer Ausbreitung von den durch Menschen angelegten Wasserstellen und halten sich beispielsweise in der Nähe von Viehtränken auf. Während die gelbschnäbelige Nominatform (P. acuticauda acuticauda) den westlichen Teil besiedelt hat, wird sie nach Osten hin von der rotschnäbeligen (P. acuticauda hecki) Unterart abgelöst.

Haltung
Während der Zucht (Raumtemperatur etwa 20 Grad, 65% Luftfeuchtigkeit) ist eine paarweise Haltung vorzuziehen. Werden mehrere Paare vergesellschaftet, kommt es immer wieder zu Streitereien und Störungen unter den Vögeln. Allerdings kann ein Paar Spitzschwanzamadinen mit anderen verträglichen Arten in einer geräumigen Voliere gehalten werden.

Außerhalb der Brutsaison (Raumtemperatur etwa 16 Grad) kann die Spitzschwanzamadine ihr ausgeprägtes Sozialverhalten in Schwarmhaltung ausleben. Gut ausgeleuchtete Kistenkäfige mit den Mindestmaßen 100x50x60, oder Volieren sind die Basis für die Haltung dieser vitalen Vögel. In natürlichen Farben gehaltene Wände und eine Ausstattung mit Naturästen steigern das Wohlbefinden der Tiere. Ideal ist im Sommer eine Außenvoliere mit angrenzendem Schutzraum.

Ernährung
Als Basisfutter eignet sich ein ausgewogenes Exotenmischfutter, während der Ruhephase mit Grassamen angereichert. Grünfutter immer anbieten. Rote und gelbe Kolbenhirse erweitern das Futterangebot. Handelsübliches Insektenfresser- und Eifutter runden das Angebot während der Aufzucht der Jungen ab.

Zucht
Die Spitzschwanzamadine ist bei der Partnerwahl wählerisch. Von einer Zwangsverpaarung sollte man deshalb absehen. Gut harmonierende Paare sind erfolgsversprechend und ziehen ihre Brut meist mühelos auf. Hat sich ein Paar gefunden kommt es recht schnell zum Nestbau. Bevorzugt werden kleine, halboffenen Nistkästen (15 cm x 10 cm x 10 cm). Das Männchen wählt den Nistplatz aus und fordert das Weibchen mit flötenden Lockrufen auf, ihm zu folgen. In drei bis vier Tagen entsteht ein kunstvolles Kugelnest aus Kokosfasern. Die Nestmulde wird gepolstert.

Nistmaterial          trockene Gräser, Kokosfaser, Scharpie 
Gelege                 4 bis 7 Eier
Brutdauer             14 Tage, von beiden Alttieren bebrütet
Nestlingsdauer     21 bis 24 Tage
Selbständig          21 Tage bis 28 Tage nach dem Ausfliegen

Lebenserwartung
Im Durchschnitt sieben bis zwölf Jahre.


Zebrafink
Taeniopygia guttata (Vieillot, 1817)
    
Vieillot beschrieb den Vogel 1817 erstmals wissenschaftlich, offenbar hatte er bereits erfolgreich Jungvögel aufgezogen. Im 19. Jahrhundert blieb der Zebrafink trotzdem ein selten gehaltener Ziervogel. Erst um die Wende zum 20. Jahrhunderts gewann diese Art große Popularität. Da sich domestizierte Zebrafinken sehr leicht vermehren lassen und Australien bereits 1960 den Export einheimischer Vögel verboten hat, kommt es seit Jahrzehnten zu keinem genetischen Austausch zwischen domestizierten und Wildvögeln dieser Art.
 
Beschreibung
Größe                        12,5 cm (Wildvögel 11 cm)
Gewicht                     20 bis 40 Gramm (Wildvögel 10 Gramm)
 
Wildvogel: Das Männchen hat ein schmales schwarzes Brustband, einen rotbraunen Wangenfleck, rotbraune Flanken mit runden oder ovalen weißen Punkten und einen besonders intensiv roten Schnabel. Die Kehle zeigt die typische Zebrazeichnung bis unter den Schnabel. Das Weibchen ist im Bauchbereich beige bis weiß und auf dem Rücken dunkel- bis schiefergrau. Die Wangenzeichnung und Zebrazeichnung an der Kehle fehlt. Die Schwanzfedern sind quer schwarz-weiß gebändert.
 
Jungtiere zeigen keine typischen Zeichnungsmerkmale, da sie erst nach der ersten Mauser ausfärben. Der Schnabel ist schwarz.
 
Als Ziervogel wird überwiegend der Australische Zebrafink gehalten. Über 50 anerkannte Farbschläge sind durch Zucht entstanden, die in der Natur nicht vorkommen. So zum Beispiel Pastellfarben und Schwarzwangen. Hier haben die Hähne einen schwarzen Wangenfleck anstelle des rötlichen. Auch die Hennen zeigen diesen Wangenfleck, der sonst als Geschlechtsmerkmal für die männlichen Zebrafinken gilt.
 
Geschlechter der Alttiere sind ausgefärbt sehr gut zu unterscheiden. Bei Zebrafinken ist der Hahn an seinem orange Wangenfleck, gestreifter Brust und dem schwarzen Brustband zu erkennen. Die Henne dagegen ist mit einem schlichtem grau in der Wildform zu sehen. Jungvögel haben ihr erstes Gefieder wie die Henne, fangen aber schon mit etwa sechs Wochen an zu mausern und bekommen ihr Prachtkleid.
 
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet des Zebrafinks umfasst Australien und die Kleinen Sunda-Inseln. In Australien ist er lediglich nicht in den Küstenregionen im Norden, Osten und Süden zu finden. Auf Tasmanien kommt er als Wildvogel nicht vor. Von den Sunda-Inseln wird die Insel Timor sowie Sumba, Flores, Alor, Wetar sowie eine Reihe der kleineren Inseln besiedelt. Er lebt bevorzugt im offenen Grasland mit Busch- und Baumbewuchs.

Innerhalb des Verbreitungsgebietes werden unterschieden: die Nominatform Timor-Zebrafink (Taeniopygia guttata guttata), Kleine Sundainseln, und die Unterart Australischer Zebrafink (Taeniopygia guttata castanotis),welche auf dem australischen Kontinent beheimatet ist.

Verhalten
Zebrafinken haben einen trompetenden Ruf, und der Gesang des Hahns kling glucksend.
 
Haltung
Volierenhaltung ist optimal, da Zebrafinken geschickte Flieger sind. Der Zebrafink ist ein sehr geselliger Vogel, er sollte paarweise oder in Schwärmen gehalten werden. Diese Prachtfinken sind verträglich mit vielen anderen Vögeln.
 
Schlafnester sollten angeboten werden.
 
Ernährung
Zebrafinken fressen die im Fachhandel angebotene Exotenkörnermischung, bestehend aus unterschiedlichen Hirsesorten, Glanz und Negersaat. Zusätzlich sollten Mineralien, Grit und Grünfutter gefüttert werden.
 
Zucht
Der natürliche Lebensraum des Zebrafinken ist durch häufige Trockenheit und einentsprechend karges Nahrungsangebot gekennzeichnet. Der Regenfall ist nicht an bestimmte Jahreszeiten gebunden. Daher sind Zebrafinken bei günstigen Bedingungen sofort paarungs- und brutbereit. Dieser Umstand führt dazu, dass domestizierte Zebrafinken praktisch ständig Eier legen, brüten und sich sehr stark vermehren.
 
Gelege                 4 bis 6 weißliche Eier mit feinen roten Flecken
Brutdauer             12 bis 16 Tage (erst vom Weibchen, ab dem 3. Tag
                             von beiden bebrütet)
Nestlingsdauer     21 bis 25 Tage
Umfärbung           3 Monate
Geschlechtsreife  Weibchen: 3 Monate (Ende der Jugendmauser)
                             Männchen: 3,5 Monate 
Lebenserwartung
Fünf bis zehn Jahre.


Zeresamadine
Nerochmia modesta (Gould, 1837)
   
Beschreibung
Größe                        etwa 11 cm

Männchen: Zügel schwarz; Stirn und Vorderscheitel dunkles Karminrot; Oberkopf dunkelbraun; Oberseite graubraun, am Bürzel mit weißer Querbänderung; Flügeldeckfedern mit weißen Spitzenflecken; Kinn und Kehle rötlich-schwarz; Kopfseiten weiß mit blassbrauner Querwellung; Unterseite weiß, blassbraun quergewellt.

Weibchen: weniger ausgedehnter roter Stirnfleck; Kinn und Oberkehle weiß; Unterseite weniger kräftig quergewellt, kein Kinnfleck, dafür einen braunen Strich vom Schnabel.

Verbreitung
Zeresamadinen sind im inneren östlichen Australien vom mittleren Queensland und New South Wales beheimatet. Sie leben stets in Wassernähe und bewohnen sowohl Busch- und Grasland sowie auch Sümpfe und Schilfbestände. Während Dürreperioden wandern die Vögel, auf der Suche nach Wasser, bis in die Küstengebiete ab.

Außer zur Brutzeit, wo sie nur paarweise leben, sind Zeresamadinen in großen Schwärmen unterwegs.

Ernährung
Exotenmischfutter, Obst, Früchte, Salatgurke, Vogelmiere und Löwenzahn bilden die Grundnahrung. Für die Aufzucht der Jungen benötigen die Vögel halbreife und gekeimte Sämereien sowie Eifutter. Insekten wie Ameisenpuppen oder kleine Mehlkäferpuppen werden nicht von allen Paaren genommen.

Zucht
Nistmaterial        Kokosfasern und Grashalme
Gelege               meist 4 Eier 
Nestlingsdauer   20 bis 22 Tage          

Zeresamadinen sind sehr wählerisch was die Partnerwahl betrifft. Zuchterfolge gelingen nur mit harmonisierenden Paaren. Bei der Brut sind die Vögel äußerst störungsempfindlich und sollten daher dann am besten paarweise gehalten. Bei Schwierigkeiten werden die Jungen aus dem Nest geworfen. Bei neuem Bruttrieb vernachlässigen die Eltern oft die noch unselbständigen Jungvögel; dann ist es notwendig, alle Nistgelegenheiten zu entfernen.

Lebenserwartung
Im Durchschnitt sieben bis zehn Jahre.
Share by: